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Gedenken an die Befreiung der Konzentrationslager Flossenbürg, Mühldorf und Dachau

01/08/2024

Pierre M. Wolff, Stv. Generaldelegierter des SF Deutschland für Bayern, nahm an den Gedenkfeiern zur Befreiung der Konzentrationslager Flossenbürg am 21. April 2024, Mühldorfer Hart am 2. Mai 2024 und Dachau am 5. Mai 2024 teil, zusammen mit der französischen Generalkonsulin in Bayern, Corinne Pereira da Silva (Flossenbürg und Dachau), bzw. dem stellvertretenden Generalkonsul Pierre Clouet (Mühldorf am Inn).

1) KRANZNIEDERLEGUNG AN DER INTERNATIONALEN GEDENKSTÄTTE DES KONZENTRATIONSLAGERS FLOSSENBÜRG



Der Landesdelegierte des SF Deutschland für Bayern, Pierre M. Wolff, legte am 21. April 2024 in der Internationalen Gedenkstätte des Konzentrationslagers Flossenbürg im Landkreis Neustadt an der Waldnaab im Bezirk der Oberpfalz bei der Gedenkfeier zum 79. Jahrestag der Befreiung des Lagers einen Kranz nieder, mit der Unterstützung von Schülern des Augustinus-Gymnasiums in Weiden in der Oberpfalz und an der Seite der französischen Generalkonsulin in Bayern, Corinne Pereira da Silva, und des Vorsitzenden der Association des Déportés et Familles de Disparus du Camp de Concentration de Flossenbürg & Kommandos, Denis Meis. Letzterer teilte uns mit, dass der Souvenir Français seines Wissens hier noch nie einen Kranz niedergelegt habe oder gar bei den Gedenkfeiern in Flossenbürg vertreten gewesen sei und dass er daher diese erste Geste der SFA-Landesdelegation für Bayern besonders schätze.
Während der Reise traf der SFA-Landesdelegierte für Bayern mit Angehörigen mehrerer Familien von KZ-Opfern zusammen, die zu diesem Anlass angereist waren.
Darüber hinaus konnte er sich mit dem Leiter der Gedenkstätte, Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, der auch Professor an der Universität Regensburg ist, und seinem Historikerteam austauschen. Diese erinnerten ihn daran, dass die Pläne für den Ehrenfriedhof der Gedenkstätte von den Franzosen gezeichnet worden waren, die auch den Plan für die Wiederbestattung der sterblichen Überreste ausländischer Opfer des Lagers sowie der ausländischen Opfer des "Todesmarsches" entworfen hatten, der im April 1945 die Häftlinge von Buchenwald nach Flossenbürg führen sollte, nachdem die sterblichen Überreste der französischen Opfer exhumiert und repatriiert worden waren.
Von seiner Errichtung bis zu seiner Zerstörung im April 1945 waren über 100.000 Häftlinge im Flossenbürger Lager und seinen etwa 90 Außenlagern interniert, von denen 30.000 den Tod fanden. Obwohl es keine direkten Transporte von Frankreich nach Flossenbürg gab, wurde die Zahl der Franzosen, die das Lager durchliefen, auf 5.344 geschätzt, darunter 965 Frauen. Von den 4.475 registrierten Männern starben mindestens 2.400.
Die Häftlinge wurden anfangs gezwungen, in den Granitsteinbrüchen der Gemeinde unter freiem Himmel sommers wie winters zu arbeiten, Tunnel und unterirdische Fabriken unter völlig unmenschlichen Bedingungen zu bohren und später in den Flugzeugwerken von Messerschmidt zu arbeiten.



Weitere Informationen:

- Webseite der Association des Déportés et Familles de Disparus du Camp de Concentration de Flossenbürg & Kommandos (Vereinigung der Deportierten und Familien der Verschwundenen des Konzentrationslagers Flossenbürg & Kommandos): https://asso-flossenburg.com
- Webseite der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg: https://www.gedenkstaette-flossenbuerg.de

2) TEILNAHME AN DEN GEDENKFEIERN ZUR BEFREIUNG DES AUßENLAGERS DES KZ DACHAU AM MÜHLDORFER HART




Auf Einladung des Vorsitzenden des Vereins KZ-Gedenkstätte Mühldorfer Hart, Franz Langstein, nahm der Landesdelegierte des SF Deutschland für Bayern, Pierre M. Wolff, am 5. Mai 2024 an der Gedenkfeier zum 79. Jahrestag der Befreiung des Lagers in den Gemeinden Mettenheim, Waldkraiburg und Mühldorf am Inn im Landkreis Mühldorf im Bezirk Oberbayern an der Seite des Stv. Französischen Generalkonsuls in Bayern, Pierre Clouet, teil.
Zum ersten Mal nahm auch die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, an dieser jährlichen Gedenkfeier teil und hielt eine Rede. Frau Aigner und Herr Clouet legten gemeinsam einen Kranz in der Nähe der Ruine eines der Bunker nieder, die von den im Lager Dachau registrierten Zwangsarbeitern gebaut wurden, die zur Organisation Todt abgestellt worden waren und unter denen 118 französische Deportierte, meist Widerstandskämpfer mehrerer Maquis in den Vogesen, den Tod fanden.
Diese Zeremonie bot Herrn Wolff die Gelegenheit, nicht nur den österreichischen Staatsbürger jüdischen Glaubens Erich Finsches wiederzusehen, den letzten noch lebenden Überlebenden des Lagers - seit dem Tod des Franzosen Roland Thomas (1921-2023) im Juli letzten Jahres - sondern auch die Partner des von der Landesdelegation des Souvenir Français für Bayern initiierten Gedenkprojekts "La mémoire en français : Sur les traces du survivant Roland Thomas et des victimes vosgiennes du Mühldorfer Hart", das mit den Französischklassen des Ruperti-Gymnasiums Mühldorf entwickelt wurde und vor Ort unter anderem vom Verein KZ-Gedenkstätte Mühldorfer Hart, dem Landkreis und der Stadt Mühldorf unterstützt wird.



Weiterführende Informationen:

- Webseite des Vereins der KZ-Gedenkstätte Mühldorfer Hart: https://www.kz-gedenk-mdf.de
- Webseite der Dauerausstellung über das Konzentrationslager im Mühldorfer Geschichtszentrum: https://www.museum-muehldorf.de/ausstellungen/dauerausstellung/alltag-ruestung-vernichtung-der-landkreis-muehldorf-im-nationalsozialismus

3) KRANZNIEDERLEGUNG AM INTERNATIONALEN MAHNMAL DER KZ-GEDENKSTÄTTE DACHAU




Der Stv. Generaldelegierte des SF Deutschland für Bayern, Pierre M. Wolff, legte am 5. Mai 2024 neben der französischen Generalkonsulin in Bayern, Corinne Pereira da Silva, einen Kranz am internationalen Mahnmal der KZ-Gedenkstätte Dachau nieder. Unterstützt wurde er dabei von einer Schülerin der Französischkurse und einer Französischlehrerin des Ruperti-Gymnasiums in Mühldorf am Inn im Rahmen des Gedenkprojekts "La mémoire en français: Sur les pas du survivant Roland Thomas et des victimes vosgiennes du Mühldorfer Hart", das seit 2023 auf Initiative der SFA-Landesdelegation für Bayern vom Ruperti-Gymnasium entwickelt und vor Ort insbesondere vom Verein KZ-Gedenkstätte Mühldorfer Hart, dem Landkreis und der Stadt Mühldorf unterstützt wird.



Weitere Informationen:
Webseite der KZ-Gedenkstätte Dachau: https://www.kz-gedenkstaette-dachau.de

Bilder: SFA / Margret Wolff, München, 2024