Pierre M. Wolff, Stv. Generaldelegierter des SF Deutschland für Bayern, nahm an den Gedenkzeremonien teil, die von der Amicale française du camp de concentration de Dachau am 5. Juli 2024 auf dem Vorplatz des Bahnhofs Dachau, in der Gedenkhalle der Gedenkstätte und vor dem Krematorium des Konzentrationslagers Dachau anlässlich des 80. Jahrestags der Ankunft des Deportationskonvois 7909, genannt "Todeszug", organisiert wurden.
An den Gedenkzeremonien nahmen unter anderen der Präsident der französischen Dachauer Lagergemeinschaft Amicale française du camp de concentration de Dachau, Dominique Boueilh teil, außerdem Präsident des Comité International de Dachau, der von einer Delegation von Familien der Opfer dieses Deportationszuges begleitet wurde, der Oberbürgermeister von Dachau, Florian Hartmann, und die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Dr. Gabriele Hammermann.
Am 2. Juli 1944, bei der Abfahrt von Compiègne-Royallieu, sind es mehr als 2.000 Deportierte, die zu je 100 in den Viehwaggons des Zuges 7909, der sie in das Konzentrationslager Dachau bringt, zusammengepfercht sind und stehen. Die Außentemperatur beträgt 34° C. Die SS-Aufseher, die durch eine Gleissabotage und eine entgleiste Lokomotive irritiert sind, verbieten die Wasserversorgung. Die ständigen Stopps in der sengenden Hitze führten zu Durst, Dehydrierung, Ersticken, Angst und Schlägereien...fast 400 Opfer am ersten Tag. Am 5. Juli 1944 sind auf dem Landungssteg in Dachau über fünfhundert Leichen von "Reisenden" aufgereiht, die im Krematorium des Lagers Dachau verbrannt werden. Zum Gedenken an den 80. Jahrestag dieses als "Todeszug" bezeichneten Konvois organisierte die Amicale française du camp de concentration de Dachau vom 2. bis 5. Juli 2024 eine Zugreise, die der Route des Konvois 7909 folgte und an mehreren Bahnhöfen entlang der Strecke Zwischenstopps vorsah, während derer die Gemeinden verschiedene Gedenkaktivitäten veranstalteten. Le Souvenir Français war nicht nur beim Start dieser Gedenkfahrt in Royallieu durch die Generaldelegation für das Département Oise und bei ihrer Ankunft in Dachau durch die Landesdelegation für Bayern vertreten, sondern auch bei jeder ihrer Etappen.
Der erste Höhepunkt der Zeremonien am 5. Juli 2024 war die Enthüllung einer Gedenktafel auf dem Bahnhofsvorplatz in Dachau in Anwesenheit von Oberbürgermeister Florian Hartmann und anderen Vertretern der Stadt Dachau sowie der Leiterin der Gedenkstätte Dachau, Dr. Gabriele Hammermann, gefolgt von einer Kranzniederlegung, einer Schweigeminute und der Verlesung von Zeitzeugnissen von Überlebenden des Transports durch Familienangehörige.
Die folgenden Höhepunkte fanden in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers statt, die die Gruppe vom Bahnhof aus zu Fuß erreicht hatte, so wie die Deportierten vor 80 Jahren. Zunächst wurde eine zweite Gedenktafel im Gedenkraum des Museums der Gedenkstätte enthüllt, gefolgt von einer Kranzniederlegung, einer Schweigeminute und dem Vorlesen weiterer Zeitzeugnisse von Überlebenden durch Familienangehörige wie Joëlle Delpech-Boursier, Tochter von General André Delpech (1924-2012), der von 1991 bis 2005 Präsident des Comité International de Dachau war. Dort legte die Delegation einen Kranz nieder und hielt inne an der Skulptur "Der unbekannte Häftling", die 1950 von Fritz Koelle geschaffen wurde.
Für weitere Informationen:
- Train de la mort – Convoi n° 7909 – 2 juillet 1944 de Compiègne-Royallieu à Dachau
(Todeszug - Konvoi Nr. 7009 - 2. Juli 1944 von Compiègne-Royallieu nach Dachau)
Akten der Podiumsdiskussion, die am 2. Juli 2012 im Auditorium des Pariser Rathauses stattfand
2021 von der Amicale française du camp de concentration de Dachau herausgegebene Broschüre
- Comité International de Dachau : https://comiteinternationaldachau.com
- Amicale française du camp de concentration de Dachau : https://dachau.fr
- KZ-Gedenkstätte Dachau : https://www.kz-gedenkstaette-dachau.de
Fotos: SFA / Margret Wolff, München, 2024