Am 18. November 2023 wurde die Renovierung des französischen Soldatengrabfelds auf dem Hauptfriedhof in Mannheim in Anwesenheit zahlreicher Behörden gefeiert.
Während des Krieges von 1870 wurde in Mannheim auf dem Hauptfriedhof ein Militärfriedhof für 30 verwundete, gefangene und im Lazarett verstorbene französische Soldaten angelegt. Im Gegensatz zu vielen anderen Orten hatten die Verstorbenen Anspruch auf namentlich gekennzeichnete Gräber, die im Kreis um eine (spätere) Stele mit einem Kreuz angeordnet waren.
Obwohl gemäß den Bestimmungen des Frankfurter Vertrags von 1871 die Stadt für die spätere Instandhaltung zuständig sein sollte, wurden die Mittel für die Errichtung des Denkmals von den Franzosen aufgebracht. Dies ist ein typisches Beispiel für die Denkmäler, die Pater Joseph (das Werk der Gräber und Gebete), der Vorgänger des Souvenir Français, kurz nach dem Krieg mit der Zustimmung oder sogar Unterstützung der Sieger errichtete.
Und tatsächlich überreichte der damalige französische Konsul Prabère-Ruquet 1909 in einer Zeit, die nicht gerade von deutsch-französischer Freundschaft geprägt war, Professor Blum, dem Vorsitzenden des mit der Pflege beauftragten deutschen Militärvereins, die Auszeichnung eines Offiziers des nationalen Ordens für öffentliche Bildung. Damit wollte er ihm für die Art und Weise danken, in der sein Verband seine Aufgabe erfüllte.
Die lateinische Inschrift auf der Stele stammt aus der Bibel (Hebräer VI) und kann mit "Sie haben ein besseres Vaterland erreicht" übersetzt werden. Mehrere Soldaten gehörten dem 50 RI an (darunter auch ein Oberst). Alle starben ab 1870 (Grenzschlachten, Gravelotte...), also vor dem Ende des Krieges. Unter ihnen befindet sich ein algerischer Schütze (1er RTA), der auch der jüngste der begrabenen Soldaten ist (19 Jahre).
Die Renovierung, die in diesem Jahr 2023 abgeschlossen wurde, erfolgte auf Initiative des Souvenir Français (SF) und insbesondere des stellvertretenden Generaldelegierten (DGA) des Landes, Herrn Honorarkonsul Folker Zöller, in Verbindung mit der Stadt Mannheim (insbesondere dank des Oberbürgermeisters Herrn Specht) und der Verwaltung des Hauptfriedhofs durch den Leiter Herrn Adam und seine Mitarbeiterin Frau Hartung.
Diese umfassende Renovierung war nur dank des Mäzenatentums von Dr. Richard Heil möglich. Die Arbeiten kosteten mehrere zehntausend Euro und beinhalten die Pflege und den Blumenschmuck des Geländes für die nächsten 30 Jahre. Die für eine solche Renovierung erforderlichen Fachkenntnisse erforderten den Einsatz zahlreicher lokaler Handwerker wie Steinmetze, Graveure und Gärtner.
Natürlich musste eine solche Aktion offiziell und konsequent gefeiert werden, was am Samstag, den 18.11.2023 in Anwesenheit zahlreicher Behörden geschah. Folker Zöller wurde bei der Organisation dieser Leistung vom "Diplomatischen Salon" unterstützt, in dem er ein führendes Mitglied ist. Die Zeremonie wurde vom Generalpräsidenten des Souvenir Français, Monsieur le Contrôleur général des Armées (2s) Serge Barcellini, und dem bereits erwähnten Herrn Specht, Oberbürgermeister von Mannheim, geleitet.
Ebenfalls anwesend waren unter anderem der französische Generalkonsul für das Bundesland, Herr de Maisonneuve, Abgeordnete, Mitglieder des diplomatischen Korps, Vertreter der Bundeswehr und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit General a.D. Hofmeyer sowie Verantwortliche der Landespolizei wie der Polizeipräsident Herr Kollmar. Für die außergewöhnliche musikalische Begleitung sorgte übrigens das Polizeiorchester Mannheim, das den Organisatoren zur Verfügung gestellt wurde. Eine Delegation der Amicale de Mannheim des Anciens Legionnaires mit ihrer Fahne und ihrem Vorsitzenden, Herrn Weidenmann, hatte sich den Teilnehmern angeschlossen.
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